Weitere Ergebnisse des Diskussionspapiers zeigen, dass die Schweiz aus der Globalisierung grossen Nutzen gezogen hat, wovon letztlich alle Kreise einkommens- und beschäftigungsmässig profitiert haben. Ohne die vielfältigen Aktivitäten der Multis im schweizerischen Innovationssystem wäre der Spitzenplatz der Schweiz in den internationalen Innovationsrankings indessen kaum zu erklären und zu halten. Doch mit der Globalisierung und den Multis als deren wichtigste Treiber seien, so die Autoren Rudolf Waser und Alois Bischofberger, viele polit-ökonomische Fragen auf die Agenda der Schweiz gekommen, die die wirtschaftspolitische Auseinandersetzung schwieriger machten: «Corporate Social Responsabilty», Exponiertheit der Schweiz, Multis als gesellschaftspolitische Störfaktoren.
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20,7 Mrd. € investieren die nach ihren FuE-Ausgaben kategorisierten grössten Unternehmen in der Schweiz jährlich für Innovationen. Das ist beinahe soviel wie vergleichbare Unternehmen in England oder Frankreich investieren. Nur sind diese Volkswirtschaften entschieden grösser. Quelle und Grafik: Avenir Suisse |
Gutes Einvernehmen nicht aufs Spiel setzen
Konzernstandorte seien leichter zu verlegen, als gemeinhin angenommen werde, geben die Autoren zu bedenken. Auch wenn keine unmittelbare Abwanderungsgefahr bestehe, stünden Standorte im Zeitalter der Globalisierung permanent auf dem Prüfstand. Setze ein Erosionsprozess erst einmal ein, liesse er sich kaum mehr aufhalten. Die Schweiz müsse sich deshalb klar werden, ob sie weiterhin Unternehmen beherbergen wolle, die in der Weltliga mitspielen. Gewisse wirtschaftspolitische Entscheide der jüngeren Zeit und neue Vorhaben auf der politischen Agenda liessen Zweifel aufkommen, ob die Risiken, die mit einer Verschlechterung der wirtschaftspolitischen Standortqualitäten einhergingen, zur Genüge bedacht würden.
Für die Behauptung der Schweiz in der Weltwirtschaft und zur Aufrechterhaltung des Wohlstandes brauche es, so die Autoren, Unternehmen, die im weltweiten Wettbewerb bestehen können, allen voran exportorientierte, dynamische Unternehmen und Multis, die den Standort Schweiz für ihre Headquarter-Funktionen benutzen. Die Autoren schreiben den Spitzenmanagern der multinationalen Unternehmen aber auch ins Stammbuch, dass sie selbst auch einen Beitrag leisten müssten, damit der Graben zwischen Politik und Bevölkerung auf der einen und der international orientierten Wirtschaft auf der anderen Seite nicht grösser oder gar unüberbrückbar werde.
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