Die estnische Firma Eesti Liinirongid AS (Elron, Betreiber der Passagierzüge) muss so schnell wie möglich 328 Radpaare ihrer von der schweizer Firma Stadler AG gekauften Züge auswechseln.
Nach den ersten drei Jahren hat sich herausgestellt, dass Elron Züge bestellt hat, deren Räder aus Stahl gefertigt sind, welche nicht den estnischen Klimaverhältnissen entspreche, sodass der Verschleiss wesentlich schneller ist als geplant erfolge. Der Wechsel der Räder werde das Unternehmen mehrere Millionen Euro kosten. Elron hat bis heute 8% der Radpaare bereits gewechselt, was die Firma 251 000 EUR gekostet habe. Die Gesamtkosten werden auf 3,1 Mio. EUR geschätzt. „Diese Situation war unmöglich vorherzusehen, da das Verhalten des Materials durch die Geometrie der Gleise, das Material der Gleise und das Klima kombiniert beeinflusst wird,“ sagte die Pressesprecherin von Elron Merle Raie. Der Verschleiss hänge auch von der Betriebsintensität (Laufleistung) ab, der 50% höher gewesen sei als ursprünglich geplant. „Während der Anschaffung war die geplante Laufleistung 120 000 km jährlich, heute liegt die jährliche Laufleistung von Dieselzügen mit vier Waggons bei 180 000 km,“ sagte Raie. Der Radwechsel und die erforderlichen Wartungen werden von Elron selbst durchgeführt. Von insgesamt 356 Radpaaren sind bis heute 28 gewechselt worden, in diesem Jahr plant Elron noch weitere 30 zu wechseln. Die Garantiezeit der Züge ist bis heute abgelaufen.
Quelle: SWISS-BALTIC CHAMBER OF COMMERCE SBCC