Der KOF Beschäftigungsindikator liegt im Juli zum zweiten Mal in Folge deutlich im negativen Bereich. Es rechnen mehr Unternehmen mit einem Stellenabbau als mit einem Stellenaufbau. Ungünstig sind die Beschäftigungsaussichten vor allem in jenen Branchen, die stark von der Frankenaufwertung betroffen sind.
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Der KOF Beschäftigungsindikator basiert auf der Konjunkturumfrage und erlaubt eine frühe Einschätzung der Lage auf dem Arbeitsmarkt. Im Juli 2015 liegt er kaum verändert bei -6.1 Punkten. Bereits im 2. Quartal 2015 hatte der Beschäftigungsindikator deutlich unter null gelegen (-6.9, revidiert von -6.2). Der Wert des Indikators ergibt sich aus den Einschätzungen der Unternehmensvertreter, die im Juli von der KOF zu ihrer Beschäftigungssituation befragt wurden. Derzeit ist der Anteil jener Unternehmen, welche die Zahl ihrer Beschäftigten als zu hoch einschätzt somit grösser, als der Anteil jener, die diese als zu tief beurteilen. M.a.W.: Für die nahe Zukunft planen die Unternehmen somit eher einen Stellenabbau als einen Stellenaufbau. Die angespannte Wechselkurssituation dürfte die Entwicklung des Schweizer Arbeitsmarktes also auch in den kommenden Monaten negativ beeinflussen und zu einem leichten Stellenabbau in der Schweizer Privatwirtschaft führen.
Unterschiede nach Branchen
Gemäss den Umfrageergebnissen bleibt die Beschäftigungslage vor allem in jenen Branchen angespannt, die den starken Franken direkt spüren. So ist der Beschäftigungsindikator für das Verarbeitende Gewerbe weiterhin deutlich im negativen Bereich. Nicht besser sieht es im Gastgewerbe sowie im Gross- und Detailhandel aus. Der Indikator für den Detailhandel ist auf dem tiefsten Stand seit mehr als 10 Jahren. Stützen dürften die gesamtschweizerische Beschäftigungsentwicklung in den nächsten Monaten jene Branchen, die Wechselkursschwankungen weniger ausgesetzt sind und teilweise aufgrund verbilligter Importe von der Aufwertung des Schweizerfrankens profitieren können. Dazu gehören insbesondere der Bausektor und ein grosser Teil des wissensintensiven Dienstleistungsbereichs. Zu letzterem zählen unter anderem Banken, Versicherungen, Information und Kommunikation sowie das Gesundheitswesen.