IMD World Competitiveness Yearbook 2014
Die nachhaltige Erstarkung der USA, die partielle wirtschaftliche Erholung in Europa sowie anhaltende Probleme bedeutender Schwellenländer, das seien die wesentliche Aspekte für die Entwicklung der weltweiten Wettbewerbsfähigkeit im zurückliegenden Jahr. So bringt Professor Arturo Bris, Direktor des IMD World Competitiveness Centers, die Resultate des neuen Jahrbuchs auf den Punkt. Es gebe kein wirksames Wunderrezept für ein Land, seinen Platz im Ranking zu steigern. Das hänge von zahlreichen – vor allem lokalen – Bedingungen ab, deren Bewertung dem Ranking zugrunde liegen. Dank der starken Widerstandsfähigkeit ihrer Wirtschaft, verbesserter Beschäftigungszahlen sowie der Dominanz ihrer Technologien und Infrastruktur behaupten die USA den 1. Rang im aktuellen IMD-Ranking. An 2. Stelle bereits folgt – wie im letzten Jahr – die Schweiz. Singapur ist auf Rang 3 vorgerückt. Im weiteren Verlauf der Top Ten gibt es nur unwesentliche Veränderungen (s. Tabelle 1). Kleine Volkswirtschaften wie eben die Schweiz und Singapur, aber auch Hong Kong und Luxemburg profitieren von ihren starken Exporten und ihrer wirtschaftlichen Effizienz und hohen Innovation. Europa überzeugt wieder
Die Wettbewerbsfähigkeit Europas hat gemäss IMD-Ranking insgesamt Fortschritte gemacht, u.a. weil sie sich wirtschaftlich langsam erholt. Dänemark liegt ebenfalls in den Top Ten, zudem Schweden, natürlich Deutschland und Norwegen. Besser als auch schon haben u.a. Staaten wie Luxemburg, Irland, England, Finnland, Österreich, Spanien, Frankreich, Estland und Lettland sowie Portugal abgeschlossen. Nur Italien, Litauen und Griechenland fallen weiter zurück (s. Tabelle). Schaut man nach Fernost, fällt auf, dass auch Japan in den Rankings weiter steigt, befeuert von einer schwachen Währung, die ihre Wettbewerbsfähigkeit im Ausland anheizt. Auch andere Länder Asiens wie Malaysia und Indonesien gewinnen ein paar Plätze hinzu, doch Thailand kämpft mit politischen Unwägbarkeiten, die in der Verfassung der Wirtschaft negativ zu Buche schlagen. Auch Südkorea zeigt Schwächen. China, Indien und Brasilien mit SchwächenEbenso interessant: Namhafte grosse Schwellenländer bekunden Mühe, ihre Stellung im Ranking zu behaupten. Ihr Wirtschaftswachstum und ihre Auslandsinvestitionen hätten sich zu langsam entwickelt und ihre Infrastruktur habe sich als unzureichend erwiesen, stellen die Autoren des Yearbooks fest. Selbst China rutscht im Ranking ab, vor allem aufgrund von Unzulänglichkeiten ihres Geschäftsumfelds, während Indien und Brasilien unter ineffizienten Arbeitsmärkten und nicht effektiver Unternehmensführung leiden. Die Türkei, Mexiko, die Philippinen und Peru sacken ebenfalls ab. Das Bild im AuslandErgänzt wird das Yearbook mit einer (weiteren) Rangliste mit 60 Volkswirtschaften und ihrer Wahrnehmung im Ausland als interessante Länder, um dort geschäftlich aktiv zu werden. Zehn Vertreter aus dem Gesamtranking findet man in jenen Ländern wieder, die im Ausland über ein besonders gutes Image verfügen, das (Auslands-)Investitionen in ihrem Land fördert und damit die Entwicklung ihrer Wirtschaft beschleunigt. Das geht aus einer ergänzenden Studie auf Basis von Bewertungen von 4'300 Managern aus den jeweiligen Ländern hervor. Generell bestätigen die Autoren des IMD eine starke Korrelation zwischen der wirtschaftlichen Wettbewerbsfähigkeit eines Landes und seinem Bild als günstigem Ort für Investitionen und wirtschaftliches Engagement. Doch während dieses Bild von Singapur mit seiner Stellung im Ranking perfekt korreliert, gebe es für Führungskräfte in Irland, Chile, Katar und Südkorea, die einem solchen Image auf der einen Seite einen besonders hohen Stellenwert beimessen, auf der anderen Seite noch viel zu tun, bis das Ranking ihrer Volkswirtschaften dem Level ihrer Traumbilder entspräche. Interessante Bewertung der SchweizMit einem Wert von 8,7 hat sich die Schweiz - wie erwähnt - zum zweiten Mal auf Rang 2 des Rankings halten können. Das Land hat sich seit 2011 von Rang 5 konsequent nach oben gearbeitet, wozu weniger die wirtschaftliche Performance mit Rankings zwischen 15 und 10 als vielmehr die Effizienz des Regierungssystems mit mit Rankings zwischen 3 und 4 beigetragen haben muss. Im Gegensatz zur Schweiz überzeugen die USA seit Jahren mit einem Spitzenranking ihrer wirtschaftlichen Performance von 1, aber nur mit solchen von 19 bis 25 ihrer Regierungseffizienz. Auch bei anderen Bewertungskriterien (z.B. Arbeitsmarkt, ) fallen Bewertungen auf, die zumindest Fragen aufwerfen, wie sie zustande gekommen sind. Wer den Details auf den Grund gehen möchte, um Investitionsentscheidungen vorzubereiten, kann das Yearbook oder Länderteile daraus erwerben oder hier kostenlos Einsicht in zahlreiche weitere Informationen erhalten.
https://www.worldcompetitiveness.com/OnLine/App/Index.htm
23.05.2014 | Autor
Jörg Naumann
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