Erwerbstätige und Arbeitslose (gemäss ILO) in der Schweiz

Beide Kennziffern legen leicht zu

Auch wenn die Zahl der Erwerbstätigen in der Schweiz zwischen dem 3. Quartal 2014 und dem 3. Quartal 2015 um 1,1% wuchs, war auch bei der Erwerbslosenquote gemäss Definition des Internationalen Arbeitsamtes (ILO) im selben Zeitraum ein leichter Anstieg von 4,8 auf 4,9% zu verzeichnen. In der EU ist die Erwerbslosenquote von 9,8% auf 9,0% gesunken. Das teilt das Bundesamtes für Statistik (BFS) aufgrund aktueller Erhebungen mit. 

In der Schweiz waren im 3. Quartal 2015 insgesamt 4,94 Mio Erwerbstätige registriert, das sind 1,1% mehr als im 3. Quartal 2014. Die Zahl der erwerbstätigen Männer stieg dabei um 0,7%, jene der Frauen um 1,6%. In Vollzeitäquivalenten (VZÄ) wurde für diesen Zeitraum ein Plus von 1,4% erhoben (Männer: +0,6%; Frauen: +2,6%).

In der Schweiz arbeitende Erwerbstätige - BfS  
Erwerbslosenquote nach Geschlecht - BfS  
Erwerbslosenquote nach Geschlecht - BfS  

Die Zahl der ausländischen Arbeitskräfte stieg in diesem Zeitraum allerdings stärker an als jene der schweizerischen Arbeitskräfte (Ausländer/innen: +1,6% auf 1,511 Mio; Schweizer/innen: +0,9% auf 3,43 Mio). Dabei nahm die Anzahl der Grenzgängerinnen und Grenzgänger (Ausweis G: +4,0%) am stärksten zu, gefolgt von den ausländischen Erwerbstätigen mit Niederlassungsbewilligung (Ausweis C: +1,8%) und den Arbeitskräften mit Aufenthaltsbewilligung (Ausweis B oder Ausweis L, seit 12 oder mehr Monaten in der Schweiz: +0,8%). Die Anzahl Erwerbstätige mit Kurzaufenthaltsbewilligung ging hingegen zurück (Ausweis L, seit weniger als 12 Monaten in der Schweiz: -6,4%).

Konträre Entwicklung
237'000 Personen waren im 3. Quartal 2015 in der Schweiz gemäss Definition des Internationalen Arbeitsamtes (ILO) ohne Erwerb. Dies sind 7000 mehr als ein Jahr zuvor. Der Anteil der Erwerbslosen (gemäss ILO) an der Erwerbsbevölkerung lag damit bei 4,9%, verglichen mit 4,8% im 3. Quartal 2014. Auch saisonbereinigt stieg die Erwerbslosenquote gemäss ILO gegenüber dem vorangehenden Quartal leicht an (2. Quartal 2015: 4,4%; 3. Quartal 2015: 4,5%). Sowohl in der Europäischen Union als auch in der Eurozone ging die Erwerbslosenquote gemäss ILO verglichen mit dem 3. Quartal 2014 hingegen zurück (EU28: von 9,8% auf 9,0%; EZ19: von 11,1% auf 10,4%).

Jugenderwerbslosigkeit gafallen
Erfreulicherweise fiel die Jugenderwerbslosigkeit (15- bis 24-Jährige) gemäss ILO im Betrachtungszeitraum in der Schweiz von 11,0% auf 10,6%. Auch in der Europäischen Union und in der Eurozone ging diese Quote in dieser Zeit zurück (EZ19: von 23,1% auf 21,7%; EU28: von 21,6% auf 19,9%).

Auch bei den 25- bis 49-Jährigen nahm die Erwerbslosenquote geringfügig ab (von 4,4% auf 4,3%), während sie bei den 50- bis 64-Jährigen stieg (von 3,4% auf 4,0%), wobei die Quote bei den Mànner mit 4,7% stabil blieb, bei den Frauen indessen von 5,0 auf 5,2% zulegte. Während die Erwerbslosenquote bei den Schweizerinnen und Schweizern von 3,9% auf 3,6% sank, stieg sie bei den Ausländerinnen und Ausländern an (von 7,6% auf 8,6%). Bei Letzteren war bei den EU28-/EFTA-Staatsangehörigen ein Anstieg von 5,7 auf 6,6% und bei den Staatsangehörigen aus Drittstaaten von 12,4 auf 13,5% auszumachen.

Dauer der Erwerbslosigkeit
Die Zahl der Langzeiterwerbslosen gemäss ILO (1 Jahr oder länger erwerbslos) legte von 82'000 auf 93'000 zu. Der Anteil der Langzeiterwerbslosen stieg ebenfalls an (von 35,8% auf 39,2%). Die mediane Dauer der Erwerbslosigkeit verlängerte sich von 236 auf 243 Tage.

Teilzeitarbeit und Unterbeschäftigung
Die Zahl der Teilzeiterwerbstätigen belief sich im 3. Quartal 2015 auf 1,621 Millionen (+7000 im Vergleich zum 3. Quartal 2014). Darunter befanden sich 335'000 Unterbeschäftigte, d.h. Personen, die mehr arbeiten möchten und kurzfristig verfügbar sind. Im 3. Quartal 2015 betrug die Unterbeschäftigungsquote 7,0% und lag damit höher als im 3. Quartal 2014 (6,7%). 

13.11.2015 | Autor Jörg Naumann   -> Drucken

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