F&E-Ausgaben des Bundes

Trotz verstärktem Eigenengagement weniger investiert

Während die F&E-Aufwendungen des Bundes in den letzten drei Erhebungsperioden jeweils zwischen 13 und 19 % gestiegen waren, sind sie 2014 erstmals um 7 % gesunken, obwohl der Bund die eigenen Aufwendungen für Forschung und Entwicklung erheblich von 1,155 auf 1,966 Milliarden Fr. erhöht hat. Was steckt dahinter? 

F&E-Aufwendungen des Bundes 2002-2014 - BFS  
Ressortforschung des Bundes 2012 und 2014 - BFS  
F&E-Personal des Bundes 2002 - 2014 - BFS  
   
   
   

Die Aufwendungen des Bundes für F&E setzen sich aus F&E-Beiträgen (2014: 1,693 Mrd. Fr.) sowie aus Aufwendungen für die Ressortforschung des Bundes („Intramuros-F+E-Aufwendungen“ 2014 in Höhe von 191 Mio Fr. sowie „F+E-Aufträge“: 83 Mio Fr.) zusammen. Während die Intramuros-Aufwendungen von 139 (2002) auf 191 Mio Fr. (2014) gestiegen sind, erreichten die Zahlungen für F+E-Aufträge 2014 mit 83 Mio Fr. nur knapp das Niveau von 2002. Die grosse Veränderung ist also bei den F+E-Beiträgen und hier bei denjenigen ans Ausland zu verzeichnen. Besonders stark zurückgegangen sind die Zahlungen an die europäische Kommission. Sie beliefen sich 2012 noch auf 453 Millionen Fr., 2014 sind sie auf 77 Mio Fr. zusammengeschmolzen. 

Unterbruch bei Forschungszusammenarbeit

Grund dafür war die Annahme der Volksinitiative gegen die Masseneinwanderung, die seinerzeit für einen Unterbruch der Forschungskooperation der Schweiz mit der EU gesorgt hat. Im Dezember 2014 konnte der Bund die Beteiligung der Schweiz am Forschungsrahmenprogramm Horizon 2020 bis Ende 2016 zwar wieder erneuern, die entsprechenden Mittel dürften aber erst 2015 geflossen sein. Doch sollte bis Ende 2016 mit der EU keine Einigung über die Lösung der Freizügigkeitsregelung und die Beteiligung an den Forschungsrahmenprogrammen gefunden werden, werde die Schweiz in den Status als Drittland zurückfallen und die Forschenden von der EU nicht mehr direkt unterstützt werden. 

Geänderte Zuständigkeiten

Auch die Neuaufteilung der Forschungsaufgaben unter den Departementen sorgt für eine Neuverteilung. 2014 verbuchte das eidgenössische Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF) den mit Abstand grössten Anteil an F+E-Aufwendungen;  mit 1,7 Mrd. Fr. summieren sich diese auf 90 % aller F+E Aufwendungen. Darunter fallen insbesondere die Gelder, die für die Landwirtschaft aufgewendet werden. 2014 waren das immerhin 44% aller F+E-Aufwendungen. Bereiche wie gesellschaftliche Strukturen und Beziehungen, Verteidigung, Energie, und industrielle Produktion und Technologie etc. mussten sich da mit deutlicher kleineren Summen bescheiden.

Dass F+E für den Bund ein wichtiger Pfeiler in der Entwicklung der Volkswirtschaft ist, zeigt die Tatsache, dass im Gegensatz zu den Aufwendungen das Personal, das hierfür angestellt ist, 2014 zahlenmässig deutlich gestiegen ist und sich mittlerweile auf 900 Vollzeitäquivalente beläuft.

Grafiken und Quelle: BFS.

26.07.2015 | Autor Jörg Naumann   -> Drucken

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