BIP 2. Quartal 2015
Die Schweizer Wirtschaft hat sich zwischen April und Juni 2015 ermutigend entwickelt. Als wichtiges Indiz kann vor allem das Plus der Bruttoinvestitionen von 4,9% (nach 6,4% im 1, Quartal) sowie steigende Aktivitäten bei den Im- und Exporten gewertet werden. Das verarbeitende Gewerbe macht ebenfalls mit einem Plus von knapp 4% auf sich aufmerksam, erreicht damit aber bei weitem nicht die Zahlen von 2010 oder 2011. Inwiefern der etwas abgewertete, aber dennoch hohe Frankenkurs und die wirtschaftliche Entwicklung in den Partnerländern das weitere Bild prägen wird, bleibt abzuwarten. Das reale Bruttoinlandprodukt (BIP) der Schweiz hat im 2. Quartal 2015 gegenüber dem Vorquartal um 0,2 % auf 162,8 Mrd. Franken zugelegt. Während das Verarbeitende Gewerbe mit einem Plus von 3,9 % zu dieser positiven Entwicklung erheblich beigetragen hat, blieben vor allem der Handel sowie die Instandhaltung/Reparatur von Kraftfahrzeugen mit einem Minus von 4,8 % deutlich unter den Vorjahreswerten. Negativ schlugen auch die Finanzdienstleistungen mit einem Wert von -2,3% zu Buche, während die Versicherungsdienstleistungen um 2,0% zulegen konnten. Das Gastgewerbe zieht sich mit einem leichten Minus recht gut aus der Affaire. Öffentliche Verwaltung, Erziehung und Unterreicht sowie das Gesundheitswesen machen hingegen mit positiven Zuwächsen auf der Produktionsseite auf sich aufmerksam. Investieren als VerteidigungsstrategieAuf der Verwendungsseite fallen erst einmal die gestiegenen Bruttoinvestionen (+4,9%) ins Auge. Diese sind dieses Mal nicht auf die schwächelnde Bauwirtschaft (-0,85%), sondern auf Ausrüstungsinvestitionen zurückzuführen, die 3,6% über dem Vorjahresniveau liegen und darauf schliessen lassen, dass sich die Unternehmen nicht einfach vom harten Franken geschlagen geben, sondern ihre Wettbewerbsfähigkeit über Modernisierungen etc. zu verbessern trachten. Schon in den letzten Quartalen wurden ähnliche Zuwächse in dieser Kategoie verzeichnet. Hohes Plus bei DienstleistungsimportenAuch die Waren- und Dienstleistungsexporte liegen über dem Vergleichsraum des Vorjahres und schlagen in der Bilanz mit einem Plus von 1,9% zu Buche. Mit einem Plus von 2,5% schneiden die Dienstleistungen hierbei von der Entwicklung her etwas besser ab als die Warenexporte, die es aber auch auf ein Plus von 1,566% bringen. Auf der Importseite stellt sich das Bild differenzierter dar, hier fallen die hohen Dienstleistungsimporte (+ 12,9%) ins Auge, die einem Plus von 0,9% der Warenimporte gegenüberstehen. Quelle: Seco
28.08.2015 | Autor
Jörg Naumann
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