KOF Beschäftigungsindikator 3. Quartal 2014
Trotz leicht getrübten Konjunkturerwartungen gehen die meisten Unternehmen in der Schweiz davon aus, dass sie in den kommenden Monaten eine gleich bleibende oder gar leicht zunehmende Zahl an Personen beschäftigen werden. Das gilt sowohl für Industrie- und Bau-, also auch für Dienstleistungsunternehmen. Insgesamt ist die Stimmung aber gesunken. Der KOF Beschäftigungsindikator fällt auf 1.2 Punkte. Die von der KOF im Juli befragten Unternehmen in der Schweiz schätzen ihren Personalbestand im Schnitt als ausreichend ein. Nur eine kleine Mehrheit plant gemäss den Ergebnissen der Konjunkturumfrage in den nächsten drei Monaten einen Stellenaufbau. Der KOF Beschäftigungsindikator, der aus diesen Umfrageergebnissen gewonnen wird, liegt daher neu nur knapp über der Nullgrenze und erreicht einen Wert von 1.2 Punkten. Im Mai hatte er noch leicht höher bei 3.2 (revidiert von 3.7) Punkten gelegen. Der Wert deutet an, dass sich die gute, allerdings nicht euphorische Entwicklung am Arbeitsmarkt, die bereits die letzten Monate gekennzeichnet hat, fortsetzen dürfte. Ergebnisse nach BranchenBeruhigend an der trotz allem positiven Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt ist vor allem, dass sie gemäss den Umfragen von fast allen Branchen gestützt wird. Die meisten Branchen in der Schweiz rechnen im Schnitt mit keinem substanziellen Stellenaufbau oder -abbau in den nächsten Monaten. Sowohl Industrie-, Bau- wie auch die meisten Dienstleistungsbranchen beurteilen die Beschäftigungssituation somit ähnlich. Grösste Ausnahme ist das Gastgewerbe. Hier schätzen die Unternehmen die Beschäftigungslage weiterhin negativ ein. Lichtblicke bei Banken und DienstleistungenBei den Banken hat sich die Lagebeurteilung gegenüber der letzten Befragung im April hingegen deutlich verbessert. Diese rechnen im Schnitt nun nicht mehr mit einem weiteren Stellenabbau. Treiber des leichten gesamtwirtschaftlichen Jobwachstums in der Schweiz dürften aber weiterhin andere Dienstleistungsbranchen wie das Gesundheitswesen, die Informations- und Kommunikationstechnologien, das Grundstücks- und Wohnungswesen sowie freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen bleiben. Diese Branchen haben in den letzten Jahren ihren Beschäftigungsbestand teils stark ausgebaut. Gemäss den Umfrageergebnissen dürfte sich dieser Trend auch in den kommenden Monaten fortsetzen.
04.08.2014 | Autor
Jörg Naumann
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