Erwerbslosigkeit in der Schweiz und in Europa
Gemäss Definition des Internationalen Arbeitsamtes (ILO) waren in der Schweiz im 4. Quartal 2013 193'000 Personen erwerbslos. Dies sind 10'000 weniger als ein Jahr zuvor. Der Anteil der Erwerbslosen lag bei 4,1% der Erwerbsbevölkerung, verglichen mit 4,4% im 4. Quartal 2012. Im Vergleich dazu blieb die Erwerbslosenquote in der Europäischen Union (EU28) im Vergleich zum Vorjahresquartal mit 10,7% unverändert. In der Eurozone stieg sie indessen von 11,8% auf 12.0% leicht an.
Dabei nahm die Erwerbslosenquote (gemäss ILO) bei den 15- bis 24-Jährigen in der Schweiz zwischen dem 4. Quartal 2012 und dem 4. Quartal 2013 von 9,2% auf 8,3% ab, während sie in der EU28 mit 23,5% unverändert blieb und in der Eurozone von 24,0% auf 24,3% leicht stieg. Sogar bei den 50- bis 64-Jährigen nahm die Arbeitslosenquote in der Schweiz in der betrachteten Periode von 3,1% auf 2,8% weiter ab. Bei den 25- bis 49-Jährigen sank die Quote von 4,0% auf 3,9%. Diese Entwicklung war sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen zu sehen. Bei ersteren sank sie von 4.1% auf 3.9%. bei letzteren von 4.7% auf 4.3%. Die Schweiz steht mit diesen Zahlen im europäischen Vergleich sehr gut da. Nur in Norwegen zeigt die Statistik bessere Daten, in Island, Österreich und Deutschland vergleichbar gute. Ein Blick auf die Grafik mit den Veränderungen der Quote im Jahresvergleich zeigt, dass von einer gleichmässigen Entwicklung über die Länder nicht die Rede sein kann. Es gibt sowohl Länder, deren Arbeitsmarkt Ende 2013 eine bessere Verfassung aufzeigt als ein Jahr zuvor (Lettland, Litauen, Irland, Ungarn und Portugal). Auf der anderen Seite hat sich die Situation in den Niederlanden sowie in Italien, Griechenland, vor allem aber in Kroatien, und Zypern deutlich verschlechtert. Arbeitslosenquoten von über 10 bis zu 25% und mehr sind in fast der Hälfte aller Länder an der Tagesordnung. Die Jugenderwerbslosenquote ist und bleibt in Europa ein gewaltiges Problem mit Langzeitwirkung. Gerade mal 5 Staaten (neben der Schweiz Norwegen, Island, Österreich und Deutschland) weisen hier eine Quote von unter 10% aus. Die höchsten Quoten erreichen Kroatien, Spanien und Griechenland mit Werten von 50-60%. Auch hier gibt es Länder, die die Situation im vergangenen Jahr verbessern konnten (z.B. Irland, Island, Litauen, Ungarn, die Slowakei und Portugal). Zugespitzt hat sich Lage indessen in Zypern, Lettland, Italien und Luxemburg. Ausländer häufiger arbeitslos als SchweizerUnterscheidet man nach Schweizerinnen/Schweizern und ausländischen Arbeitskräften in der Schweiz, wird ein erheblicher Unterschied sichtbar: Während die Arbeitslosenquote bei den Schweizern von 3,3% auf 2,8% sank, war bei den Ausländerinnen und Ausländern eine – wenn auch nur leichte – Zunahme von 7,8% auf 7,9% zu beobachten. Dabei war dieser Anstieg allerdings nur bei den EU28-/EFTA-Staatsangehörigen auszumachen (von 5,0% auf 5,8%). Bei den Staatsangehörigen aus Drittstaaten war die Quote rückläufig (von 14,0% auf 12,8%). Die Zahl der Langzeiterwerbslosen (gemäss ILO: 1 Jahr oder länger erwerbslos) fiel in betrachteten Zeitraum von 69'000 auf 68'000 Personen leicht zurück. Während der Anteil der Langzeiterwerbslosen in diesem Zeitraum von 34,0% auf 35,1% stieg, nahm die Mediandauer der Erwerbslosigkeit deutlicher, nämlich von 162 auf 229 Tage zu. Teilzeitarbeit und UnterbeschäftigungDie Zahl der Teilzeiterwerbstätigen belief sich im 4. Quartal 2013 auf 1,584 Mio (+53'000 im Vergl. zum Vorjahresquartal). Eingerechnet sind 300'000 Unterbeschäftigte, Personen also, die mehr arbeiten möchten und kurzfristig verfügbar sind. Sowohl im 4. Quartal 2012 als auch im 4. Quartal 2013 betrug die Unterbeschäftigungsquote gemäss BFS 6,4%.
16.02.2014 | Autor
Jörg Naumann
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