Transport-Management
Die „Industrie 4.0“ krempelt den Produktionsbereich komplett um, namentlich im IT-Bereich. Das hat auch Auswirkungen auf die Logistikbranche. Viele Logistikdienstleister verfügen zwar bereits über einen voll automatisierten Informationsfluss, aber es gibt bei ihnen nur wenige, die ein durchgängiges IT-Netzwerk nutzen, wie es beispielsweise die Paketdienste verfügen, die ihre Kunden damit stets über den gesamten Lieferprozess orientieren. Aber die Produzenten verlagern ihre Lager und Lagerkapazitäten zukünftig noch intensiver an Logistikdienstleister. Das wiederum bedingt, dass der Dienstleister den Warenfluss lückenlos, zeitgerecht und mit grösstmöglicher Transparenz garantieren muss. Der Logistikbereich wird allerdings auch in Zukunft ein meist eigenständiges Gewerbe bleiben. Allerdings wird die Branche durch den Informationsfluss in Echtzeit örtlich und zeitlich flexibler. Dazu kommt, dass diese Abläufe in den Unternehmen in bereits bestehende Abrechnungs- und Bestellprozesse integriert werden. Der Kunde weiss, wann welches Werkstück mit welchem Lkw geliefert wird, und er weiss auch, wo auf dem Lkw welches Teil liegt. Das beschleunigt den physischen Aktionsprozess ganz erheblich. Ein Praxisbeispiel …… aus der Transport- und Logistikdienstleistungs-Branche zeigt, wie sich gegenwärtig der Handlungsbereich dieser Unternehmen verändert, um das angestrebte Ziel „Industrie 4.0“ schrittweise zu erreichen. So will die Unternehmensgruppe Duvenbeck, D-46395 Bocholt, ihre Lkw-Flotte mit über 1400 ziehenden Einheiten künftig mit dem neu entwickelten Transportmanagementsystem «fleeturePortal» von der Konrad Schneider GmbH, D-38126 Braunschweig, steuern und überwachen. Damit ersetzt der Logistikdienstleister seine bisherige Speditionssoftware «Car_O». Die Duvenbeck Unternehmensgruppe ist ein mittelständischer Logistikdienstleister mit Tätigkeitsschwerpunkten in der Automobil- und Automobilzulieferindustrie, der Getränke- und Kunststoffindustrie sowie der landwirtschaftlichen Fahrzeugindustrie. Gemeinsam mit seinen Kunden erarbeitet Duvenbeck innovative und effiziente Konzepte für eine nachhaltige Logistik. Der inhabergeführte Familienkonzern erkannte schon 1992 die Wachstumschancen in der Automobillogistik und richtete das Unternehmen konsequent darauf aus.
Heute beschäftigt die Gruppe mehr als 4700 Mitarbeitende, die 2014 einen Umsatz von rund 500 Mill. Euro erwirtschafteten. Der grösste Teil der Erlöse stammt aus dem Transportgeschäft, das mit mehr als 1500 ziehenden und 2360 gezogenen Einheiten sowie 1200 Wechselbrücken durchgeführt wird. Die Duvenbeck Unternehmensgruppe ist heute neben Deutschland in Österreich, Tschechien, Spanien, Ungarn, Polen, Rumänien und der Slowakei ansässig und wickelt hier seine Logistik- und Transportaktivitäten für den europäischen Markt ab. Ein leistungsfähiges Transportmanagement-SystemDas Transportmanagementsystem «Car_O» von der Konrad Schneider GmbH wird täglich von mehr als 1300 Anwendern bei Logistikdienstleistern, Spediteuren und Transportunternehmern in 14 europäischen Ländern eingesetzt. Die modular aufgebaute Lösung kann mit Hilfe zahlreicher Parameter auf einfache Weise an die unterschiedlichsten Prozesse und Unternehmen angepasst werden. Die Einsatzbereiche der Konrad-Schneider-Software liegen in den Bereichen Teil- und Komplettladung, Stückgut, Beschaffungs- und Getränkelogistik und der Automotive-Branche. «Car_O» hat sich bei Duvenbeck als eine recht leistungsfähige und flexible Speditionssoftware bewährt, die nicht zuletzt in den vergangenen Jahren auch das rasante Wachstum des Logistikdienstleisters ermöglichte. Mit der neu entwickelten Lösung «fleeturePortal» will der Softwarehersteller seine bisher bewährte Car_O-Lösung auf eine moderne Plattform übertragen und zukunftssicher machen. Für die Umstellung auf das «fleeturePortal» sprachen bei Duvenbeck vor allem die zukunftsfähige Java-Mehrschicht-Architektur und die Möglichkeit, Drittsysteme noch schneller als bisher anzubinden. Damit lassen sich die Datenströme neuer und bestehender Kunden noch einfacher und unkompliziert in die eigenen Prozesse integrieren. Ausserdem lässt sich das neue IT-System auf Basis eines neuen ergonomischen Konzepts sehr intuitiv bedienen und überzeugt im täglichen Arbeiten durch kurze Antwortzeiten sowie eine extrem hohe Verfügbarkeit.
dular aufgebaute Lösung bietet unter anderem eine Fuhrparkdisposition mit schneller und benutzerfreundlicher Gruppierung von Auftragsdaten, einer automatischen Berechnung von Volumen-, Gewichts- und Lademeterdaten sowie einer systemgestützten Berücksichtigung von Ressourcenbeschränkungen. Routen lassen sich interaktiv direkt in der Karte planen. Das integrierte Ressourcen-Management ermöglicht das Verwalten sämtlicher Lkw, Trailer, Wechselbrücken, Fahrer und Beifahrer. Module für Telematik, Geofencing oder das digitale Dokumentenmanagement werden bei Duvenbeck ebenfalls zum Einsatz kommen. Weitere Module für die Übersicht aller Fahrzeugbewegungen, Laufzeitkontrolle, Verspätungsalarme oder Routenplanung runden das Gesamtpaket ab. Vieles läuft in der Branche unter TelematikViele Logistikdienstleister bieten hinsichtlich Transparenz und Intensivierung des Logistikprozesses gute Möglichkeiten für ihre Kunden. So auch der Speditionsriese Duvenbeck. Norbert Joichl, Geschäftsführer der Duvenbeck Logistik GmbH, Graz/Österreich, für meint: „Mit unseren Telematiksystemen können wir die Sendungen rund um die Uhr überwachen und können bei Bedarf jederzeit in die Zeit-Weg-Koordination eingreifen, etwa indem wir den Fahrer bei Streckenproblemen um Staupunkte herumführen. Wir erhalten als Spedition laufend alle technikrelevanten Daten von jedem unserer 1.500 Fahrzeuge und können zeitgerecht Wartungsarbeiten durchführen.“
Norbert Joichl sieht dennoch neue Aufgaben für den Logistiker: „Logistikdienstleister werden in Zukunft auch zu Prüfstellen von abzuholenden Waren oder Werkstücken oder sie werden zu Zulieferern, wie Duvenbeck das bereits in der Automobilindustrie vollbringt. Wir konfektioniert für Automobilwerke die Fliessbandlieferungen nach Kundenbestellung für die Fertigungsstrassen vor und liefern diese Güter dann minutengenau direkt an die Fertigungsbänder. Wir sind aber auch Teileproduzent, so montieren wir für einen grossen Hersteller in der Slowakei die Achsen in unserem Lager vor und liefern diese dann direkt an die Bänder. Ich rechne damit, dass sich dieser Trend in den kommenden Jahren verstärkt.“ Trotz automatisierter Daten- und Informationstechnik, der Mensch ist und bleibt dabei immer derjenige, der die letzte Entscheidung trifft. „Die Automatisierung kann helfen, Fehler zu vermeiden und die Prozessqualität zu verbessern, aber ich bin mir nicht sicher, ob komplett von Computern gesteuerte Lkws die Zukunft sein werden. Mir sind Fahrer aus Fleisch und Blut jedenfalls lieber“, erklärt Joichl abschliessend Quelle:
18.10.2015 | Autor
Hans Joachim Behrend
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