Supply Chain Management
Manor, die grosse Warenhauskette in der Schweiz, investiert in ein automatisches Kleinteilelager sowie in ein automatisches Behälterlager von der Swisslog AG, Buchs/Schweiz, und geht damit den Weg von Exzellenz und Innovation in allen Bereichen konsequent weiter. Das Unternehmen leistet durch die fortlaufende Integration von modernen Automatisierungs-, Robotik- und RFID-Lösungen einen bedeutenden Beitrag zur erfolgreichen Geschäftstätigkeit der Warenhausgruppe – vor allem aber in ihren Supply-Chain-Aktivitäten. Über eine Million Artikel müssen für die Manor Warenhaus- und Onlinekunden beschafft, bereitgehalten und ausgeliefert werden. Die 600 Mitarbeitenden der Manor Supply Chain sind dafür verantwortlich, dass alle Artikel (Textil, Hardgoods, Food mit all ihren saisonalen Änderungen) von weltweit mehr als 6’000 Lieferanten ihren Weg in die Regale der Manor Warenhäuser finden. Die Aufgaben der Supply Chain beinhalten den Import der Waren, ihre Aufbereitung, die Lagerung in den Verteilzentralen, die Verteilung inklusive Kommissionierung und den Transport in die Warenhäuser. Dazu kommen Services wie Recycling und Entsorgung, Retouren. Die sehr unterschiedlichen Produktkategorien zu kommissionieren ist relativ aufwendig. Manor richtet deshalb in der unternehmenseigenen Verteilzentrale in Möhlin bei Basel ein automatisches Kleinteilelager, gekoppelt mit einem automatischen Behälterlager, ein. „Damit können wir weitere Synergien innerhalb der Manor Supply Chain generieren und Wachstumspotenzial für die Zukunft erschliessen“, erklärte Rainer Deutschmann, Direktor Supply Chain Management und Mitglied der Geschäftsleitung von Manor. So können der immer knapper werdende Raum optimaler genutzt und durch diese skalierbare Anlage weitere potentielle Warenflüsse von Direktlieferanten über die Verteilzentrale abgewickelt werden, was zusätzliche Optimierungen betrieblicher Abläufe ermöglicht. Im Sommer 2016 sollen die neuen Anlagen in Betrieb genommen werden.
Konflikte zwischen Intralogistik versus SCMEin reibungsloser Ablauf von Materialflüssen, Produktion, Distribution und Service-Transporten nehmen immer stärker auf den Unternehmenserfolg Einfluss und sind primäre Faktoren zur Generierung von Wettbewerbsvorteilen. Heutzutage ist das Supply Chain Management (SCM) zentraler Bestandteil in allen Wertschöpfungsketten. SCM unterstützt den reibungslosen Warenfluss von Lieferanten zum Besteller und weiter bis zum Endverbraucher, wobei Kosteneffizienz und Liefertermintreue im Vordergrund stehen. Allerdings kann dies nur optimal funktionieren, wenn der SCM-Ansatz mit den klassischen Betriebslogistikaufgaben (Intralogistik) eng verknüpft ist. Und das ist in verschiedenen Unternehmen noch längst nicht immer der Fall. Die Ausserhaus-Transport- und Lieferleistungen werden oft als eigenständiger Prozess betrachtet – nicht zuletzt auch deshalb, weil sie von fremden Dienstleistern erbracht werden, während die Intralogistik unternehmensintern die selbst aufzuwendende Aufgaben/Leistungen berücksichtigt. Um die Waren-/Güterversorgung inkl. Datenfluss und zugehörende Finanzakitivitäten sicherzustellen, hat das SCM zwei grundlegende Ziele zu verfolgen: Einerseits ist die Leistungsoptimierung in der Lieferkette bestrebt Kosten möglichst gering zu halten, andererseits einen reibungslosen Prozessablauf innerhalb des SC-Netzwerks sicherzustellen. Um dies bestmöglichst zu erreichen, muss auch die Intralogistik der Lieferketten-Mitglieder einbezogen werden. Das funktioniert nur in enger Zusammenarbeit aller Beteiligten und hat viel mit Unternehmenstransparenz (weitgehende Offenlegung von Prozessen) zu tun, ebenso auch mit einer umfassenden Unternehmensflexibilität. Die Praxis zeigt – und verlangt, dass der Einsatz eines Supply Chain Managements einen stets andauernden Prozess darstellt, welcher kontinuierlich hinterfragt und notfalls angepasst werden muss. Der Ausgleich von Marktschwankungen und wirtschaftlichen Veränderungen muss in einem optimalen SCM Berücksichtigung finden. So gesehen birgt ein modernes SCM noch stets viel Innovations- und Veränderungspotenzial. Auch Weiterbildung ist gefragtEin Lieferkettennetzwerk ist nie ein statisches Gebilde: Neue Marktbedingungen treten ein, Logistik-Infrastrukturen werden neu definiert, andere Lieferanten mit neuen Produkten müssen integriert werden oder bestehende Lieferanten befinden sich an neuen Standorten, die Warentransporte werden neu ausgerichtet usw. Um den sich wandelnden Anforderungen an ein modernes, sprich ganzheitliches Supply Chain Management aufzugreifen, setzen Unternehmen aller Branchen vermehrt auf Agilität als eines der wichtigsten Merkmaleeiner zukunftsfähigen Wertschöpfungskette. Unter dem Motto “Die agile Supply Chain – Schnelligkeit siegt!”erklärte Dr.-Ing. Wilhelm Eckert von der Unternehmensberatung Candidus, München, und veranschaulichte das Konzept anlässlich eines Symposiums an Best Practice Beispielen aus unterschiedlichen Industriezweigen. Aufgezeigt wurden, welche Vorteile diese SC-Ausprägung bietet und wie sie sich praktisch umsetzen lässt. „Kunden, Lieferanten und Produzenten profitieren von dem Konzept einer agilen Supply Chain, denn diese erlaubt kurze Lieferzeiten, hohe Lieferfähigkeit sowie Liefertreue bei wettbewerbsfähigen Kosten und zielgerichtet gesteuerten, niedrigen Beständen. Die agile Supply Chain befähigt Unternehmen, schneller als der Wettbewerb auf Änderungen der Kundenwünsche in den volatilen Märkten zu reagieren.“ Es handelt sich um einen ganzheitlichen Ansatz, der Vertrieb und Produktion zusammenbringt. Er hilft die Marktintelligenz zu erhöhen und kurze Durchlaufzeiten durch eine enge Zusammenarbeit zwischen der Entwicklung und den Lieferanten zu realisieren. Quellen:
23.09.2015 | Autor
Hans Joachim Behrend
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