Logistikmarktstudie Schweiz 2013
Das Volumen des Schweizer Logistikmarkts nimmt weiter zu. Die Branche wächst und vergrössert ihre bedeutende Rolle für die eidgenössische Volkswirtschaft und den Arbeitsmarkt. Die 6. Logistikmarktstudie der Universität St. Gallen, welche in Kooperation mit GS1 Schweiz erstellt wurde, bestätigt einen weiteren Aufschwung des Schweizer Logistikmarktes im Jahr 2011. Dieser ist im Vergleich zum Vorjahr um 3,3 Prozent auf ein wertmässiges Gesamtmarktvolumen von 37,1 Milliarden Franken gewachsen.
Die im Januar 2013 erscheinende 6. Auflage der Logistikmarktstudie Schweiz befasst sich mit verschiedenen Aspekten des Schweizer Logistikmarktes. Neben der ausführlichen und aktualisierten Analyse einzelner Verkehrsträger, beleuchtet die 6. Auflage erstmalig den Binnen-Schienengüterverkehr, gestützt auf statistisches Datenmaterial. Ferner wurde erstmalig eine Zukunftsstudie durchgeführt, in der Experten aus der Logistikbranche zu ihren Einschätzungen bezüglich 13 verschiedener Szenarien befragt wurden. Die detaillierte Betrachtung der Binnenschifffahrt wurde zusätzlich um eine Prognose bezüglich der Entwicklung des Containeraufkommens ergänzt. Ergebnisse aus einer Befragung zur Kapazitätsauslastung der Schweizer und grenznahen KV-Terminals werden ausserdem vorgestellt. Bereits zum zweiten Mal wird das Schweizer Intralogistik-Marktvolumen quantifiziert und um weitere interessante Einblicke aus einer Unternehmensbefragung bezüglich der Umsatzstruktur von Intralogistik-Anbietern sowie der Investitionsstruktur von Intralogistik-Kunden und deren Anforderungen erweitert. Ferner werden erste Ergebnisse der bereits im Jahr 2011 vorgestellten Verwundbarkeitsanalyse Schweizer Importkorridore präsentiert. Mehr Beschäftigte, höhere Transportvolumen Während im Jahr 2011 die Anzahl der gesamten Erwerbstätigen in der Schweiz um 2,5 Prozent zugenommen hat (2010 lag der Zuwachs bei nur 0,7 Prozent), ist die Anzahl der Erwerbstätigen in der Logistik sogar um 2,7 Prozent angestiegen, womit sie im Jahr 2011 bei rund 172’600 Beschäftigten liegt und damit das Wachstum des Vorjahres (1,3 Prozent) deutlich übersteigt. Der jährliche Anstieg der Mitarbeiterzahlen ist prinzipiell schwächer als der des Logistikgesamtmarktes, was unter anderem durch langfristige Arbeits- bzw. Tarifverträge begründet ist. Auch die beförderte Gütermenge nahm im Vergleich zu 2010 um 1,8 Prozent relativ ausgeglichen über alle Verkehrsträger auf 454 Millionen Tonnen zu. Strasse bleibt Hauptverkehrsträger Trotz der Schweizer Verlagerungspolitik mit dem Ziel, mehr Gütertransporte auf die Schiene zu verlagern, spielt der Strassengüterverkehr mit einem Anteil von rund 78 Prozent noch immer die dominierende Rolle hinsichtlich der transportierten Gütermenge. Neben der Strasse ist die Schiene mit einem Anteil von etwa 14 Prozent der zweitwichtigste Verkehrsträger. Im alpenquerenden Güterverkehr überwiegt sogar der Anteil der Schiene mit 64 Prozent gegenüber dem der Strasse. Insbesondere bei hohen Transporttonnagen ist der Bahnverkehr von grosser Bedeutung. Der Rohleitungs- und Schiffsgüterverkehre folgen mit 3,5 Prozent und 3,3 Prozent. Die Luftfracht hat zwar nur einen Anteil von 0,1 Prozent am Gesamtaufkommen, ist jedoch besonders bedeutend für hochwertige Güter und den Schweizer Aussenhandel. Rund 17 Prozent der wertmässigen Importe und sogar 36 Prozent der wertmässigen Exporte werden über die Luftfracht abgewickelt. Branchenentwicklung spiegelt Volkswirtschaft wider Die Entwicklung des Schweizer Logistikmarktes verläuft analog zu jener des Bruttoinlandprodukts, allerdings volatiler. Diese Entwicklung ist nicht überraschend, handelt es sich bei der Nachfrage nach Logistikleistungen um eine derivate, d.h. abgeleitete Nachfrage. So ist der Logistikmarkt 2011 nach einem geringeren Wachstum des Bruttoinlandprodukts von 2,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahreswachstum (3,6 Prozent) um 3,3 Prozent gewachsen, nachdem er zuvor ein Wachstum von 4,1 Prozent erfahren hatte.
Im Aussenhandel erzielte die Schweiz im Jahr 2011 einen Handelsbilanzüberschuss von 23 Milliarden Franken. Die Exportwirtschaft litt jedoch unter dem starken Franken und nahm wertmässig lediglich um 1,9 Prozent zu, während der Anstieg im Vorjahr noch 9 Prozent betrug. Mengenmässig gab es keine allzu grossen Abweichungen zum Vorjahr, das Wachstum betrug 8,2 Prozent (2011) verglichen zu 7,6 Prozent (2010). Das geringere Wachstum des wertmässigen Exports im Vergleich zu 2010 kann auf die Abhängigkeit des Schweizer Exports vom Bruttoinlandprodukt des Ziellandes zurückgeführt werden, da die Anrainerstaaten immer noch die wichtigsten Aussenhandelspartner der Schweiz sind. Obwohl Frankreich und Österreich einen höheren Anstieg des BIP-Wachstums im Jahr 2011 im Vergleich zum Vorjahr verzeichneten, kam es sowohl in Deutschland als auch in Italien zu einem geringeren Wachstum. Das BIP-Wachstum in Deutschland – dem wichtigsten Aussenhandelspartner der Schweiz – ging um 0,7 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr auf 3,0 Prozent zurück, in Italien fiel das Wachstum auf 0,4 Prozent ( minus 1,4 Prozentpunkte zum Vorjahr). Die Importe (51.5 Millionen Tonnen) übertrafen die Exporte (16.3 Millionen Tonnen) zwar mengenmässig deutlich, wertmässig ist dem Export (201 Milliarden Franken) gegenüber dem Import (178 Milliarden Franken) eine deutlich höhere Bedeutung für die Schweizer Wirtschaft zuzuschreiben. Die wertmässig wichtigsten Waren sowohl für den Export als auch Import kommen weiterhin aus dem Maschinen- und Anlagebau sowie der pharmazeutischen und chemischen Industrie. Publikation Logistikmarktstudie Schweiz 2013
Die Studie ist das Nachschlagewerk für die Schweizer Logistikbranche. Mit der Publikation wird der nationale Logistikmarkt transparent und offen dargestellt. Die Logistik ist ein wichtiger Wirtschaftszweig in der Schweiz. Die Logistikmarktstudie wird jährlich aufdatiert, überarbeitet, ergänzt und aktualisiert. Das Nachschlagewerk liefert darum wertvolle Informationen über den Gesamtmarkt, die einzelnen Segmente, Standorte, Potenziale und Trends im Logistikmarkt Schweiz. Ausgabe: 6, Publikation: ca. 250 Seiten, kartoniert, Publikation: Dezember 2012, Kosten: CHF 420.-- (Rabatt für Verbände); zuzüglich Versandkosten ( Inland: CHF 6.- europäisches Ausland: CHF 32.- Bestellungen unter: www.logistikmarkt.ch/de/logistikmarktstudie/katalogbestellung
13.12.2012 | Autor
Hans Joachim Behrend
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