Fachausweis-Feier Bereichsleiter/in Hotellerie-Hauswirtschaft
59 Absolventinnen und Absolventen haben die Berufsprüfung Bereichleiter/in Hotellerie-Hauswirtschaft mit Erfolg bestanden und konnten am 13. November 2015 im Campus Sursee die Fachausweise entgegennehmen. Als Referentin wirkte die engagierte «Putzmotivatorin» Linda Thomas. Von Seiten der Prüfungskommission begrüsste Helena Adams, die Präsidentin der Qualitätssicherungskommission, die anwesenden Gäste und die Absolventinnen sowie Absolventen. Sie konnte daraufhinweisen, dass dieses Jahr bereits die 5. Prüfung zu Bereichsleiter/in Hotellerie-Hauswirtschaft durchgeführt wurde. In der Deutschschweiz sind 70 Kandidatinnen und Kandidaten zur Prüfung angetreten; 59 haben diese bestanden. Als Bestnote wurde von den Prüflingen 5,8 erreicht. Helena Adams würdigte ebenfalls den grossen Einsatz und «Kampf» der Absolvierenden. Der Fachausweis bedeute nun eine gute Grundlage für berufliche Zukunftschancen. Überdurchschnittliche Leistungen Der Direktor der Hotel & Gastro formation, Max Züst, als einer der Organisatoren der Bereichsleiter-Prüfungen, gratulierte den erfolgreichen Prüflingen für den Einsatz. Er sprach lobend über die Leistungen der Absolvierenden, die sie mit Fachkompetenz umgesetzt haben. Es gehe nun darum selbstständig Probleme zu lösen, Einblick in die Führungsarbeit zu bekommen, Kritik zu bewältigen und Stress resistent zu bleiben, so Max Züst in seiner Grussbotschaft. Als Bereichsleiterin oder Bereichsleiter müsse man «Menschen mögen» und täglich eine solche Leistung erbringen. Dafür brauche es eine «überdurchschnittliche Geberleistung». Und da käme noch hinzu, eine doch eher «formalisierte Prüfung» abzulegen. Dies gelinge natürlich nicht allen gleich gut, meinte der Direktor von Hotel & Gastro formation. Neue Herausforderungen bewältigen Dann äusserte Züst einige Gedanken zur berufspolitischen Perspektive der Prüfungsabsolventen, in dem er das Umfeld etwas genauer ausleuchtete – mit Blick auf die Masseneinwanderungs-Initiative der SVP. «Mein Wunsch wäre», so Max Züst, «bleiben Sie ihren Wirkungsbereich treu, wir benötigen Sie». Im übrigen seien für Weiterbildungen mit eidg. Diplom alle Türen offen. Selbstachtung sei eine wichtige Voraussetzung um die neuen Herausforderungen zu bewältigen. Und er wünschte allen Anwesenden viel Gestaltungskraft in der neuen Aufgabe. Arbeitsphilosophie als Führungsinstrument Als Hauptreferentin äusserte sich die aus Südafrika stammende «Putz»-Unternehmerin Linda Thomas sehr erfrischend und engagiert zum Thema. Sie ist eine hervorragende Motivatorin mit einer sozial-ausgeprägten Arbeitsphilosophie, die das Reinigen als Pflegen anders definiert und damit eine neue berufliche Dimension eröffnet. Sie erzählte aus ihrem reichen Erfahrungsschatz im Reinigungsgewerbe, z.B. von einer Frau, die als faul taxiert wurde, und dies eben nicht war, weil ihre Lebenssituation mit sechs Kindern nicht bekannt war und eine grosse Belastung im Arbeitsprozess darstellte. Linda Thomas war 21 Jahre Leiterin der Reinigung in einem Spital und konnte so nach ihrer Zeit als selbstständige Reinigungsunternehmerin in der Schweiz auch Erfahrungen auf beiden Seiten sammeln. Für sie bleibt eine humane Arbeitsphilosophie das A und O jeder Tätigkeit, auch des Putzens, wie man in der Schweiz sagt. Gerade wegen ihrer Art der Führung wurde sie oft von Geschäftsleitungen der Spitäler angefragt, um zu helfen und instruieren. Ihre Devise: «Ich kontrolliere keine Menschen, sondern die Qualität der Arbeit.» Raumpflege als «Geschenk» Jede Änderung werde von vielen Arbeitenden als Kritik aufgenommen und deshalb können auch einige krank davon werden. Da versucht Linda Thomas als Führungskraft selber einzuspringen und an der Front zu reinigen. «Ich weiss auch von allen meinen Mitarbeitenden, wie viele Kinder sie haben und die Namen der Kinder kenne ich auch, um eben so eine Wertschätzung der Personen zu ermöglichen. «Putzen ist nicht nur notwendig, es ist auch ein Geschenk», meint Linda Thomas überzeugend und ihr Vortrag ist von einer humanen Liebe zum Beruf und einer Passion geprägt. Sie berichtete von vielen Beispielen mit Mitarbeitenden aus der Reinigungsbranche, darunter auch über einen Mann, der das dreimal täglich anfallende Geschirrwaschen im Spital besonders liebte. Für ihn war diese Tätigkeit ein Geschenk, so Linda Thomas. Ihr Fazit: «Die echte Raumpflege ist nicht Pflicht, ist ein Geschenk an Gäste oder Patienten und beschenkt auch die Umwelt und die Menschheit», mit diesen Worten schliesst die Motivatorin ihr Referat «Putzen? Von der lästigen Notwendigkeit zu einer Liebeserklärung an die Gegenwart». Musikalische Raumpflege Für die musikalische Umrahmung der Feier sorgten Philipp Scherrer (klass. Gitarre/E-Gitarre) und Christian Krebs (Violoncello/E-Cello) unter ihrem Namen «Mozart Heroes». Sie sind Meister einer emotionalen Verbindung von Mozart, Pop und Rock und brachten mit ihrem intensiven Grooves eine jugendlich moderne Stimmung in den Saal, die von über hundert neuen Bereichsleiterinnen und -leiter sowie Gästen freudig aufgenommen wurde. Mit dem Apéro riche klang die Feier bedächtig aus.
Prüfung 2015 Bereichsleiter/in Hotellerie-Hauswirtschaft mit Erfolg bestanden. (Nur mit Einverständnis veröffentlicht) Juliane Adam, Weggis; Irina Baeriswyl-Juri, Aarwangen; Nicole Bamert, Dürnten; Daniela Büchi, Möhlin; Ramona Casale, Therwil; Aiana Charpié, Emmenbrücke; Stefanie Elisabeth Decker, Basel; Sonja Erne, Obfelden; Tanja Flammer, Oberlunkhofen; Tamara Foucault, Zürich; Rahel Fuchs, Ostermundigen; Christiane Gelter, Eriswil; Claudia Gerges, Bonstetten; Tanja Gilgen, Mamishaus; Conny Gomez, Villmergen; Mäggy Grüter-Amstalden, Sigigen; Markus Hühne, Düllikon; Jasmin Jakob, Wigoltingen; Gentijana Kamberi, Ebnat Kappel; Cornelia Kasemann, Golino; Irène Kleikemper, Luzern; Noemie Koch, Eschenbach; Maria Koch, Horn; Nicole Köpfli, Neuenkirch; Alexandra Lüdin, Hunzenschwil; Adrian Möri, Mattstetten; Sabrina Rizzo, Winterthur; Odete Rodrigues, Lugano; Gisela Rubin Hurtado, Goldswil; Catrin Schär, Mädris-Vermol; Corinne Scheiwiller, Brienz; Nadja Andrea Schmutz, Oberkulm; Nadine Schwertfeger, Weinfelden; Dominique Sieber, Winterthur; Sevgi Simsek, Lichtensteig; Gabriela Sprenger, Sargans; Ramona Staub, Fischenthal; Andrea Stebler, Arbon; Sandra Steiner, Dietlikon; Gaby Theler, Brig-Glis; Mirsada Vincente Gomes, St. Gallen; Sandra Wehrli, Kindhausen; Silvia Wehrli, Rafz; Tamara Zürcher, Baar und Susanne Zurfluh, Steinen.
28.01.2016 | Autor
Eugen Rieser
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