Wet-Clean-Tagung

Eine Waschmethode, welche die Umwelt schont

Das Wet-Clean-Verfahren wurde eigentlich erst in den letzten 20 Jahren soweit entwickelt, dass damit erfolgreich und umweltschonend praktisch alle Textilien gewaschen werden können. Mit Blick auf die chemische Reinigung suchte man aus Umweltgründen nach Alternativen in der Nasswäscherei und da kam Wet-Clean in Spiel. Der Verkaufsleiter der Schulthess Maschinen AG, Markus Kocher, konnte am 25. Februar 2014 im Felsenheim LebensArt im Alter in Sachseln OW um die 80 Interessierte zu einem weiteren Wet-Clean-Seminar für Profis begrüssen.

Felsenheim LebensArt im Alter in Sachseln OW

Er erinnerte dabei daran, dass über diese Waschmethode bereits seit zehn Jahren informiert werde und dass einige Wäschereien in Heimen und Spitälern diese auch erfolgreich anwenden. Zu Beginn stellte der Geschäftsleiter des Felsenheims LebensArt im Alter die Institution vor. Das ehemalige Hotel wurde 1956 von der Caritas gekauft und zu einem Heim umgebaut. Später übernahm die Gemeinde Sachseln das Alters- und Pflegeheim. Inzwischen betreibt eine Stiftung das Heim mit 61 Vollzeitstellen. Die Wäscherei arbeitet auch mit dem Wet-Clean-Verfahren und reinigt auch Wäsche von Aussen, u.a. des Fussball-Clubs und der Feuerwehr.

Bereits sehr viele Wet-Clean-Anwender

Zum Thema «Textilpflege clever optimieren» äusserten sich Hans-Peter Caderas (Product Manager) von Schulthess Maschinen AG und Ruedi Arnold (Verkaufsleiter) der Chemie AG. Man wolle «etwas Licht ins Dunkel bringen», meinten die Beiden. Immerhin werde das Wet-Clean-Verfahren bereits seit gut zehn Jahren in Wäscherein praktiziert und es hätten bereits mehrere solche Informationsveranstaltungen stattgefunden.

Hans-Peter Caderas, Schulthess Maschinen

Man habe auch entsprechende Erfahrungen gemacht und heute würden über 2000 Anwender das Verfahren in der Schweiz umsetzen. Die Hygiene der Wäsche sei vollumfänglich garantiert; z.B. wie bei einem Waschvorgang mit 95 Grad Temperatur. Auch Keime und Bakterien würden hygienisch einwandfrei beim Wet-Clean-Waschen entfernt, meinte Hans-Peter Caderas. Anfänglich habe man sich mit diesem Nass-Waschverfahren gegen die chemische Reinigung in Konkurrenz gesetzt. Heute jedoch sei es eine Methode, die auf Niedertemperaturen von 45 bis 50 Grad beruht und damit energie- und umweltschonend wäscht. Das aufgeheizte Wasser wird nicht – wie bei anderen Waschgängen – entsorgt, sondern weiter verwendet. Auch die Spülung wird reduziert.

Hygienisches Waschverfahren

Die speziellen, in der Praxis bewährten Wet-Clean-Programme der Schulthess Waschmaschinen und Gewerbetrockner, die genau auf die empfindlichen Eigenschaften der Textilien abgestimmt sind, pflegen die Wäsche schonend mit umweltfreundlichen Flüssigwaschmitteln. Empfindliche Textilien werden hygienisch sauber und geruchsneutral gepflegt. Anstelle von Lösungsmitteln und Chemikalien sorgen bei der Nassreinigung Wasser, umweltfreundliche Wasch- und Hilfsmittel sowie eine ausgefeilte Maschinentechnik für eine hygienische Textilreinigung. Wasser ist zusammen mit umweltfreundlichen Flüssigwasch- und Hilfsmitteln ein guter Schmutz und Fettlöser. Die Knitterbildung ist dank der warenspezifischen Verfahrenstechnik und der speziellen Ausrüstung sehr gering, was den Bügelaufwand auf ein Minimum reduziert. Wet-Clean eignet sich besonders für Alten- und Pflegeheime, wo höchste Ansprüche an Sauberkeit und Hygiene gestellt werden.

Besonders für Heim und Spitäler geeignet

Ob Alten- und Pflegeheim, Gastro- und Hotelbetriebe, Spitäler oder Feuerwehren: Mit den Wet-Clean-Programmen lassen sich nahezu alle Textilien oder Kleidungsstücke schonend und gründlich reinigen. Einige Beispiele für Kleidungsstücke, die mit Wet-Clean optimal gepflegt werden: Oberbekleidung wie Mäntel, Hosen, Jacken, Vestons, Pullover (Wolle, Angora, Seide, Kaschmir) oder Atmungsaktive Sport- und Regenbekleidung, Daunenjacken, Skianzüge auf der Basis von Gore-Tex oder Sympatex und auch Oberbetten wie Wolldecken, Stepp- und Rheumadecken, Duvets, Schlafsäcke und im Pflege- und Spitalumfeld, die besonders hohe Hygiene- und Desinfektionsansprüche stellt.

Die Investition in eine Wet-Clean-Lösung zahlt sich sowohl für die Benutzer als auch für die Umwelt aus: Mit tiefen Verbrauchswerten bei Strom und Wasser wird Rücksicht auf das ökologische Gleichgewicht genommen. Anstelle von Lösungsmitteln sorgen bei der Nassreinigung Wasser, ökologische Wasch- und Hilfsmittel sowie eine ausgefeilte Maschinentechnik für eine schonende Textilreinigung. Dank des werterhaltenden, textilschonenden Verfahrens erhöht sich die Lebens- und Gebrauchsdauer der Textilien um ein Vielfaches.

Interessierte Teilnehmende am Wet-Clean-Seminar

Waschen und Trocknen à la Wet-Clean

Wet-Clean ist nicht nur gleichzusetzen mit einer intensiven und gründlichen Reinigung, sondern überzeugt auch mit einem perfekt auf das Programm abgestimmten Trocknungsverfahren. In der Kombination von Waschmaschinen und Wäschetrockner entfaltet sich die ganze Wirkung dieses Verfahrens. Das Wet-Clean-Trocknen dient als ideale Vorbereitung für das Finish. Entsprechend fällt die Knitterbildung dank der warenspezifischen Verfahrenstechnik und der speziellen Ausrüstung sehr gering aus, was den Bügelaufwand im Endeffekt auf ein Minimum reduziert.

Das System ist individuell auf die Bedürfnisse jedes einzelnen Anwenders abstimmbar. Je nach Anforderungen und Wünschen können verschiedene Optionen flexibel miteinander verbunden werden. Die Möglichkeiten der betriebsinternen Textilpflege werden um zahlreiche Anwendungen erweitert, die bisher an Externe ausgelagert wurden. So wird zum Beispiel Bewohnerwäsche heute Inhouse nassgereingt, was die Wäscherei zusätzlich auslastet und die Wertschöpfung im eigenen Betrieb erhöht.

Interessant ist auch der Vergleich der Kosten für ein Kilogramm Kochwäsche, die bei einen normalen Waschvorgang mit 95 Grad auf rund 2.70 Franken zu stehen kommt, während ein Wet-Clean-Niedertemperatur-Waschgang rund 40% tiefer bei 1.55 Franken veranschlagt wird und dabei weniger Wasser- und Strom verbraucht und in kürzerer Zeit zu Ende ist.

Viele zufriedene Wet-Clean-Kunden

Bei Schulthess wurden auch die Erfahrungen der Wet-Clean-Anwender eingeholt und gesammelt. Innerhalb von nur drei Monaten wurde aus der Geschäfts-Idee Realität und in Visp öffnete die erste Wet-Clean-Reinigung im Wallis. Dass dies realisierbar war, hat auch mit der Schulthess Maschinen AG zu tun. «Der Kundenberater von Schulthess hat mit unserem Tempo mitgehalten. So wurde etwa unsere Anfrage innerhalb eines Tages mit einer Offerte beantwortet. Und diese war so gut, dass wir uns sofort für die Schulthess-Lösung entschieden haben,» sagt Christine Albrecht, die Geschäftsführerin der vischpa Textilreinigung AG. Die Geräte von Schulthess kennt Christine Albrecht privat schon lange, bei ihr zu Hause steht eine Schulthess eMotion-Waschmaschine. Mit den Schulthess-Gewerbemaschinen und Wet-Clean kam sie im Herbst 2012 erstmals in Kontakt und war umgehend interessiert.

Heute stehen in der vischpa Textilreinigung AG zwei Waschmaschinen, je eine Spirit industrial WSI 100 und 200, sowie ein Wäschertrockner Spirit proLine TRI 9550: «Die spielend leichte und für alle Bedürfnisse individualisierte Programmwahl macht Waschen noch einfacher», präzisiert sie.

Demonstration am Bügelgerät

Sofort für diese Methode entschieden

Das noch junge Unternehmen Aquawash in Biel reinigt auf ökologische und schonende Weise sämtliche Textilien, die bisher nur chemisch gereinigt werden konnten. Mit den leistungsstarken Wet-Clean-Waschmaschinen von Schulthess und einer eigens weiterentwickelten Bügeltechnik bietet Aquawash eine einmalige Reinigungsqualität an.

Nadia Chardonnens wollte schon immer eine umweltbewusste Textilreinigung eröffnen. So entstand die Idee, ein Konzept zu entwickeln, das eine Alternative zur herkömmlichen chemischen Reinigung bietet. Mit der Gründung von Aquawash verwirklichte sie diese innovative Idee und fand in der Wet-Clean-Technologie die optimale Lösung. Um beste Reinigungsergebnisse zu erzielen, entwickelte Geschäftsführerin Nadia Chardonnens mit ihrer Mutter – beide zusammen können 50 Jahre Berufserfahrung vorweisen – ein System, das die Nassreinigung mit einem anspruchsvollen Bügelverfahren kombiniert und erst so das wegweisende Aquawash Wet-Clean-Reinigungsverfahren ermöglicht. «Wir arbeiten mit zwei Wet-Clean-Waschmaschinen des Modells Spirit industrial WSI 150 sowie zwei Wäschetrocknern des Modells proLine TRI 8375 und sind über die vielfältige Programmwahl hoch erfreut.

W – als Wet-Clean-Label

Inzwischen gibt es auch ein Wet-Clean-Label auf den Kleidungsstücken, die darauf hinweisen, dass diese mit der modernen Methode gewaschen werden können. Es ist ein W in einem Kreis und in drei verschiedenen Varianten, welche die Unterschiede im Waschen angeben. Eine erste Stufe W ist mit Handwäsche vergleichbar, aber im Wet-Clean-Waschverfahren.

Gemäss dem Sinnerschen Kreis (Deutscher Tensidchemiker Herbert Sinner) geht man davon aus, dass vier Parameter hauptsächlich den Erfolg einer Reinigung bestimmen. Diese vier Grundparameter einer jeden Reinigung sind somit: Chemie (Reinigungsmittel, -produkt und dessen Konzentration), Mechanik (Waschmaschine und Lösung von Schmutz, Kontaktherstellung zum Reinigungsmittel), Temperatur und Zeit. Und da schlägt das Wet-Clean-Verfahren alle bisherigen Waschmöglichkeiten – alle Waschmittel biologisch abbaubar, weniger Energie dank moderner Waschmaschine und tieferen Temperaturen des Wassers sowie in kürzer Zeit gewaschen.