KOF Consensus Forecast Herbst 2015

Exporte bleiben das Hauptproblem

Die 18 von der KOF im Rahmen des KOF Consensus Forecast befragten Ökonomen haben ihre Erwartungen für die Wirtschaftslage und -entwicklung im Jahr 2015 gegenüber der letzten Umfrage kaum revidiert. Sie gehen für das laufende Jahr weiterhin von einem Wachstum des Bruttoinlandprodukts (BIP) von 0,7% aus. Für 2016 prognostizieren die Experten einen Anstieg des BIP um 1.3%.

Die von der KOF befragten Konjunkturexperten revidierten ihre Prognose für das BIP im Vergleich zur Juni-Umfrage nur wenig. Sie rechnen weiterhin mit einem Anstieg des BIP um 0,7% für 2015. Für das nächste Jahr erwarten sie sogar ein BIP-Wachstum von 1,3% (Juni: 1,2%).

Rückläufige Exporte

Dabei wird die Exportentwicklung jedoch deutlich pessimistischer beurteilt als im Juni. So gehen die Konjunkturauguren neu von einem Rückgang der Exporte um 0,4% aus. Der aktuelle Consensus-Wert liegt damit noch tiefer als der Wert nach Aufhebung der Wechselkursuntergrenze (-0,1%) in der März-Umfrage. Im nächsten Jahr wird im Durchschnitt wieder ein Anstieg der Exporte um 1,9% erwartet. Im Juni prognostizierten die Umfrageteilnehmer noch ein Wachstum von 2,3%.

Investitionen sollen leicht steigen

Die Entwicklung der realen Bau- und Ausrüstungsinvestitionen schätzen die Experten mit 0,8% leicht besser ein als im Juni (0.7%). Für 2016 korrigieren sie ihre Einschätzungen um 0,3 Prozentpunkte nach unten auf einen Wert von 1,2%. Die Ökonomen rechnen weiterhin mit einem Rückgang der Konsumentenpreise um 1% im aktuellen Jahr. Für 2016 prognostizieren sie eine Stagnation der Preise. Die erwartete Arbeitslosenquote hat sich nur wenig verändert. Der Consensus-Wert liegt aktuell bei 3,4% (Juni: 3,5%), während für 2016 ein Anstieg auf 3,7% (Juni: 3,6%) erwartet wird.

Frankenkurs schwächt sich langsam ab

Die Consensus-Prognose für den Wechselkurs des Schweizerfrankens gegenüber dem Euro in den nächsten drei Monaten liegt bei 1,07. Im Juni lag der Consensus-Wert bei 1,05. In den kommenden zwölf Monaten erwarten die Ökonomen eine Abwertung des Franken-/Eurokurses auf 1,09. Die Einschätzung des Frankenkurses gegenüber dem Dollar hat sich in der kurzen Frist nicht verändert und liegt weiterhin bei 0,98. Der Wert soll – so die Auguren - innert eines Jahres auf 1.03 (Juni: 1.03) steigen.
An ihrer Erwartung der Zinsentwicklung halten die Befragten fest. Die kurzfristigen Zinsen (3-Monats-LIBOR) dürften in den nächsten drei Monaten -0,7% und in den nächsten zwölf Monaten -0.6% betragen. Die Einschätzung des längerfristigen Kassazinses für 10-jährige Bundesobligationen liegt bei 0% (3 Monate) sowie 0,3% (12 Monate).

Börse taucht deutlich

Die Börsenentwicklung wird im September von den befragten Auguren deutlich schlechter eingeschätzt als noch im Juni 2015. In den nächsten drei Monaten liegt die durchschnittliche Erwartung für den Kurs des SPI bei 8970 Punkten. Dies sind etwa 550 Punkte weniger als bei der letzten Umfrage. Auf Jahressicht gehen die Umfrageteilnehmer von einem Anstieg auf 9390 Punkte aus (Juni: 9900 Punkte).

5-Jahres-Ausblick

Die Einschätzung der wirtschaftlichen Lage in den nächsten fünf Jahren verändert sich nicht. Die befragten Experten rechnen mit einem langfristigen BIP-Wachstum von 1.7%. Die erwartete Preissteigerung liegt bei 0.9% (Juni: 1%). Der Consensus-Wert der langfristigen Arbeitslosenquote bleibt 3.4%.