Konsumentenstimmung

Skepsis steigt weiter

Die Stimmung der Schweizer Konsumenten hat sich von April bis Juli verschlechtert. Die künftige Wirtschaftsentwicklung sowie die Entwicklung der Arbeitslosenzahlen werden mit zunehmender Skepsis und Sorge beurteilt. 

Konsumentenstimmungsindex 07_2015  

Im Schweizer Konsumentenstimmungsindex werden die Antworten von 1200 zufällig ausgwählten Personen auf vier Fragen zusammengefasst. Dabei geht es um die Einschätzung der Wirtschaftsaussichten, der erwarteten Arbeitslosigkeit, der Entwicklung der finanziellen Situation des eigenen Haushalts sowie der Sparmöglichkeiten in den kommenden zwölf Monaten. Der Durchschnitt dieser Werte verschlechterte sich zwischen April und Juli 2015 von -6 auf -19 Punkte.

 

Wirtschaftsaussichten kritisch beurteilt

Alle vier Fragen haben zum Rückgang beigetragen. Die Erwartungen der Konsumenten bezüglich der zukünftigen Wirtschaftsentwicklung veränderten sich signifikant (−8 Punkte im April, −25 Punkte im Juli), und es wird mit steigender Arbeitslosigkeit gerechnet (+51 Punkte im April, +65 Punkte im Juli). Leicht verschlechterte sich die Einschätzung der zukünftigen finanziellen Lage der Haushalte (+5 Punkte im April, -4 Punkte im Juli). Zudem schätzten die Konsumenten die Wahrscheinlichkeit in den kommenden zwölf Monaten Geld zu sparen im Juli (+18 Punkte) als geringer ein als im April (+31 Punkte).

Historische Tiefstwerte 

In den letzten zwei Erhebungen (April und Januar) erreichten die Subindizes zur Preisentwicklung historische Tiefstwerte. Im Juli rechneten die Konsumenten weiterhin mit einer gedämpften Preisentwicklung in den kommenden zwölf Monaten (+18 Punkte), wenn auch weniger stark ausgeprägt als im April (+6 Punkte). Die Einschätzung der Preisentwicklung in den letzten zwölf Monaten veränderte sich hingegen nicht signifikant (-3 im April, -5 im Juli).

Die vergangene Wirtschaftsentwicklung (-22 Punkte im April, -36 Punkte im Juli) sowie die jüngste Entwicklung der finanziellen Lage des Haushaltes (-4 Punkte im April, -12 Punkte im Juli) beurteilten die Konsumenten deutlich negativer und auch die Einschätzung der Arbeitsplatzsicherheit bildete sich – wenn auch nicht signifikant – zurück (-70 im April, -76 im Juli). Der Zeitpunkt für grössere Anschaffungen wurde weiterhin als günstig eingeschätzt; der entsprechende Subindex lag über dem historischen Mittel wenn auch nicht mehr so ausgeprägt wie im April (+15 im April, +6 im Juli). Die aktuelle Sparmöglichkeit der Konsumenten veränderte sich nicht signifikant (+45 im April, +40 im Juli). 

Quelle und Grafik: Seco

06.08.2015 | Autor Jörg Naumann

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