KOF Konjunkturbarometer März 2015

Trendwende erreicht?

Das KOF Konjunkturbarometer ist im März 2015 um 0,5 Punkte von (revidiert) 90,3 auf 90,8 Punkte gestiegen. Nachdem der Sammelindikator in den ersten beiden Monaten des Jahres schnell um insgesamt fast 9 Punkte gefallen war, hat er sich jetzt auf tiefem Niveau, stabilisiert. Ob damit eine neuerliche Trendwende nach oben signalisiert wird, bleibt abzuwarten.

Die Wende der Schweizer Geldpolitik hatte sich im KOF Konjunkturbarometer bereits massgeblich im Februar manifestiert. Im März hat sich der Index gegenüber dem Vormonat nun nicht noch weiter verschlechtert. Das heisst aber, die Schweizer Konjunktur dürfte sich dem Barometer zufolge in der nahen Zukunft schwach entwickeln.

Metall- und Elektroindustrie sind leicht optimistisch(er)

KOF Konjunkturbarometer März 2015  
KOF Konjunkturbarometer & Referenzreihe März 2015  

Der aktuell leichte Anstieg des Barometers wird durch eine Erholung der Stimmung bei Indikatoren mit Bezug zum inländischen Konsum, zur Industrie und zur Exportwirtschaft begründet. Die Lage wird zumindest nicht mehr so pessimistisch eingeschätzt wie zuvor. Vor allem im Baugewerbe und im Finanzsektor hat sich die Einschätzung aber weiter verschlechtert. Innerhalb der Industrie haben sich diesmal vor allem die Perspektiven im Bereich Metall- und Elektroindustrie, die sich zuvor besonders deutlich eingetrübt hatten, wieder etwas verbessert. In der Chemieindustrie hält die Stimmungsverschlechterung dagegen an. Bei Betrachtung der verschiedenen Indikatoren zeigt sich, dass die Einschätzungen zu den Lagern und den Vorprodukten gegenüber dem Vormonat positiver ausgefallen sind. Bei der Auftragslage, der Produktion und der Beschäftigung sind die Umfrageteilnehmer im Ganzen aber noch einmal pessimistischer geworden. Eine rasche Konjunkturerholung sollte daher vorerst nicht zu erwarten sein.

Konjunkturbarometer und Referenzreihe

Das KOF Konjunkturbarometer ist ein Frühindikator für die Entwicklung der Schweizer Konjunktur. Es ist ein Sammelindikator, der sich in der aktuellen Version aus 217 Einzelindikatoren zusammensetzt. Diese werden über statistisch ermittelte Gewichte zu einem Gesamtindikator zusammengefasst. Die Auswahl der Einzelindikatoren und ihre Gewichtung wird einmal jährlich aktualisiert, und zwar jeweils nach der Veröffentlichung des Vorjahres-Bruttoinlandprodukts durch das Bundesamt für Statistik. Im letzten Jahr fand die Revision im Oktober statt. Unsere neue Referenzreihe ist die geglättete Verlaufswachstumsrate des Schweizer Bruttoinlandprodukts nach der neuen Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung ESVG 2010, die Ende September 2014 veröffentlicht wurde.

01.04.2015 | Autor Jörg Naumann

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