Premiere für Skyfall

Neues Fördersystem nutzt Schwerkraft zur optimalen Energieeffizienz

Skyfall - ein neues, energieeffizientes Transportsystem.

Anlässlich der CeMAT im Mai 2014 in Hannover feierte die Schweizer Ferag AG die Premiere von «Skyfall». Das neu entwickelte, flurfreie Fördersystem integriert auf kleinstem Raum Transport-, Fertigungs-, Kommissionier- und Verpackungsfunktionen. Es arbeitet sehr effizient und spart Energie und Betriebskosten, da es sich über weite Strecken die Schwerkraft zunutze macht.

 

 Den Begriff "Skyfall" haben die Marketing-Strategen bei Ferag ganz bewusst gewählt. Analogien zu dem gleichnamigen James-Bond-Thriller, bei dem der Titelheld vom Dach eines fahrenden Zuges mit hoher Geschwindigkeit ins Bodenlose stürzt, dann aber frisch und munter wieder auftaucht, sind jedoch eher zufällig. Doch auch das neue flurfreie Fördersystem der Ferag bietet jede Menge Action. So erzielen die einzelnen Shuttles problemlos Durchschnittsgeschwindigkeiten von einem Meter pro Sekunde.

 Allerdings fällt die Dynamik, mit der die Skyfall-Technik bis zu 23 000 Werkstücke oder Waren in der Stunde von einem Fertigungsschritt zum nächsten transportiert oder zum Ausgleich unterschiedlicher Taktraten zwischenpuffert, äusserst energiesparend aus. Denn das neue System nutzt in intelligenter Weise die Schwerkraft und bewegt sich in Freifallstrecken ohne jeden Antrieb. Trotz hoher Anlagenleistung senkt dieses Prinzip die Betriebskosten in beträchtlichem Mass und macht Skyfall zu einem hocheffizienten Fördersystem für Produkte mit einem Gewicht bis zu 10 kg.

Skyfall lässt sich flächendsparend in Fertigungs-
prozesse integrieren.

 Bei der Linienführung sind Streckenradien von 500 mm und Neigungswinkel von sechs Grad zulässig. Neben Auf- und Abgabestationen lassen sich jederzeit Ein- und Auslaufweichen in das System einbauen. Auch die Adapter für die Shuttles lassen sich individuell konfigurieren und an die jeweilige Anwendung anpassen. In punkto Anlagen-Layout kann Ferag aufgrund des modularem Systemaufbaus die vielfältigsten Kundenwünsche erfüllen. Dank ihrer dreidimensionalen Kinematik nutzt diese neue Fördertechnik die strukturellen Gegebenheiten von Werkhallen oder Lagervorzonen optimal aus. Selbst bei komplexen Anlagen bleiben grössere Bodenareale für Fertigungs- und Verpackungszwecke oder als Verkehrsfläche vollständig frei. Damit sind selbst schwierige und knapp bemessene räumliche Gegebenheiten für den Einsatz von Skyfall geeignet.

 Apropos Einsatzmöglichkeiten: In dieser Hinsicht erweist sich die Innovation als äusserst flexibel. Eine erste Anlage zum Entkoppeln von Befüll- und Verpackungsstationen ging vor kurzem bei einem Bauchemie-Spezialisten in Betrieb. Dieser produziert Silikonkartuschen, die via Skyfall zwischengepuffert werden.

 Das Einsatz-Spektrum reicht vom einfachen Materialfluss zwischen zwei Punkten über das Verbinden oder Entkoppeln von Verarbeitungsstationen bis zu integrierten Prozessen wie Kommissionieren, Adressieren, Wiegen, Qualitätskontrolle, Etikettieren und Verpacken – im weitesten Sinn sogar bis zum Sortieren. Und das System Skyfall lässt sich auch mit modernsten Steuerungs-Technologien – wie z.B. RFID – ausrüsten. Eine der Stärken des Systems liegt im Puffern und Zwischenlagern. Derzeit bereiten die Ingenieure von Ferag zum Beispiel eine Skyfall-Anwendung vor, bei der während des Zwischenspeicherns Nahrungsmittel auf eine genau definierte Temperatur erwärmt oder heruntergekühlt werden.

 Insgesamt kann sich Ferag vielfältige Anwendungsbereiche für seine Innovation vorstellen. Dazu zählen neben der Lebensmittelbranche und der Chemie vor allem Getränkeindustrie und Pharma, aber auch Medizintechnik und Bekleidungsindustrie. Denn als absolut schmierungsfreies System bietet die Skyfall-Fördertechnik die Gewähr für absolute Sauberkeit und Hygiene.

 Ferag AG – ein innovativer Intralogistik-Spezialist

  Die Ferag AG, mit Hauptsitz im schweizerischen Hinwil nahe Zürich, ist seit Jahren Weltmarktführer bei der Entwicklung, dem Bau und dem Vertrieb von Systemen für die Druckweiterverarbeitung. Den Weg zu ihrer jetzigen Spitzenposition schaffte der Anlagenhersteller mit immer neuen technologischen Meilensteinen, die weltweit die Printmedienherstellung grundlegend veränderten. So liess sich die Transportstrecke zwischen Druckmaschine und Packstation mehr und mehr produktiv für nachgelagerte Prozesse nutzen. Dazu gehören beispielsweise das synchrone Hinzufügen von Regionalteilen, Beilagen und Prospekten zum so genannten Zeitungsmantel oder die Integration von aufwändig zu konfektionierenden Duft-, Shampoo- oder Zahnpasta-Pröbchen in Zeitschriften.

Spezielle Transportstrecken ... ... und Kurvenführungen ermöglichen den Materialfransport.

 Seit einiger Zeit hat die Ferag-Gruppe ihre Aktivitäten nun auch in Richtung Intralogistik und Verpackungstechnik verstärkt. Es ist die logische Konsequenz, die aus dem grossen Erfahrungspotenzial der Ferag herrührt. Die für vollautomatisch ablaufenden intralogistischen Arbeitsschritte in der Druckindustrie – in aller Regel kundenspezifisch konzipierte Technologie – bietet sich auch ideal für andere innerbetrieblichen Transport- und Logistikaufgaben an. Sie erfordert von den Ingenieuren ein hohes Mass an Know-how und Kreativität, um in jedem Fall, entsprechend dem Bedarf des Kunden, möglichst flexible und leistungsstarke Lösungen mit hoher Wirtschaftlichkeit zu realisieren. Hinzu kommt die sprichwörtliche Schweizer Präzision, die für eine hohe Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit der eingesetzten Systeme und Komponenten über den gesamten Lebenszyklus hinweg sorgt.

 Wie die Partner aus der Printmedienweiterverarbeitung würden Kunden nicht nur von hochwertigen Spitzentechnologien profitieren – wie etwa dem jüngst entwickelten Skyfall-System – sondern auch von der ausgeprägten Serviceorientierung des Unternehmens. Das heisst, Ferag hilft allen Kunden mit seinen Anlagen und Systemen dauerhaft Mehrwert zu generieren. Das endet nicht mit dem Einrichten und Anlaufen der neuen Maschinen.

 Laut Jürg Möckli, CEO der Ferag AG, gehöre diese Maxime grundsätzlich zum Wertesystem der Ferag AG. Dass dieses Konzept grossen Erfolg verspricht, hat die ebenfalls zur Walter Reist Holding AG zählende Denipro AG vorgemacht. Das Schwesterunternehmen der Ferag hat schon seit längerem in der Intralogistik mit innovativen Fördersystemen (Förderstrecken, Bandförderer) Fuss gefasst. Davon künden  so klangvolle Referenzen wie Mondelez, Zalando, Ferrero, General Electric, Nestle, Rittal, Volkswagen oder Volvo.

 Nebst der Ferag AG und dem Schwesterunternehmen Denipro AG, zählen auch die WRH Marketing AG und die PMC Print Media Corporation zum Unternehmensverbund der Walter Reist Holding AG. 2013 erzielte der Verbund einen Umsatz von CHF 300 Mio. und beschäftigte 1000 Mitarbeitende.

 Kontakte:

Ferag AG, CH-8340 Hinwil, Tel. +41 (0)44 938 60 00, www.ferag.com 
Denipro AG, CH-8570 Weinfelden, Tel. +41 (0)71 626 47 47, www.denipro.ch 

 

04.10.2014 | Autor Hans Joachim Behrend

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