Fachbereich: Studien & Marktanalysen
Erstveröffentlichung: 27.03.2014 Ausgedruckt am: 30.07.2017 |
Unsere Umwelt auf einen Blick 2013
Die Beeinträchtigung der Umwelt in den OECD-Ländern nimmt weiter zu, aber – seit den 1990er Jahren – generell langsamer als ihr Wirtschaftswachstum. Für dieses Phänomen hat sich der Begriff der relativen Abkoppelung eingebürgert. Die Energieintensität – die Menge Energie, die für die Schaffung einer BIP-Einheit erforderlich ist – sank in den OECD-Ländern in den letzten zwei Jahrzehnten. Fossile Brennstoffe stellen weiterhin die wichtigste Energiequelle dar. Der Anteil der erneuerbaren Energien bleibt in der OECD mit ungefähr 9% des Gesamtangebots eher stabil. Die Fortschritte bei der Einsparung des Energieverbrauchs pro Kopf waren sehr viel langsamer, was sich zum Teil aus der um 17% gestiegenen Energienachfrage für Transporte erklärt. Die Anstrengungen der Länder zur Förderung sauberer Fahrzeuge wurden weitgehend durch eine Zunahme der Zahl der Fahrzeuge auf der Strasse und deren häufigeren Einsatz wettgemacht. In über einem Drittel der OECD-Länder übertraf die Zunahme des Strassenverkehrs das Wirtschaftswachstum. Die Treibhausgasemissionen (THG) steigen weiter in zahlreichen Ländern. Die weltweiten THG-Emissionen haben sich seit dem Beginn der 1970er-Jahre hauptsächlich wegen des Wirtschaftswachstums und der Zunahme des Verbrauchs an fossiler Energie in den Entwicklungsländern verdoppelt.
Die historisch grössten Verschmutzer sind und bleiben die OECD-Länder, doch der Anteil der BRIICS-Länder* an den Emissionen ist weltweit auf 40% angestiegen. In den 1970er Jahren betrug er 30%. Wie die Grafik zeigt, variieren die Zahlen je nach Land innerhalb der OECD. Die Schweiz befindet sich unter den OECD-Ländern mit den niedrigsten THG-Emissionen pro BIP-Einheit. Andere aussergewöhnliche Fakten benötigen eine Erklärung. Der hohe BIP-Anteil an Emissionen in Estland beispielsweise ist eine Folge der Verwendung von Schieferöl zur Herstellung von Elektrizität. * Brasilien, Russland, Indien, Indonesien, China und Südafrika
27.03.2014 | Autor
Jörg Naumann
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