«OECD Employment Outlook 2013»

Mehr Arbeit mit weniger Staat

Während in Spanien und Griechenland die Arbeitslosigkeit 25% übersteigt, liegt sie in fünf Ländern unter 5% - darunter auch die Schweiz (Grafik). Die OECD rechnet vor Ende 2014 nicht mit einer wesentlichen Verbesserung der Lage. In den Problemländern dürfte die Arbeitslosigkeit sogar noch ansteigen.

Anhaltend hohe Arbeitslosigkeit in OECD-Ländern Spanien und Portugal weisen nach wie vor die höchsten Arbeitlosenqoten der OECD-Länder aus. Und in beiden Fällen wird mit einer Verschlechterung gerechnet. Die Schweiz hält sich neben Korea, Norwegen und Japan unter der 5%-Marke, gefolgt von den Nachbarländern Oesterreich und Deutschland. (Grafik Swiss OECD Info) 

Vor allem für geringqualifizierte junge Männer ist die Arbeitsmarktlage schlecht. Dagegen haben ältere Arbeitskräfte die Krise wesentlich besser überstanden, als dies während früherer Rezessionen der Fall war. Die OECD führt das auf mehrere Faktoren zurück, die teilweise auch in die Zeit vor der Krise zurückreichen. So gehen heute Leute allgemein später in den Ruhestand als früher, aufgrund besserer Ausbildung und besserer Gesundheit als frühere Generationen. Zudem dürfte auch die Abschaffung von generösen Frühpensionierungsangeboten eine Rolle spielen.

Aus Fehlern gelernt

Entgegen landläufiger Ansichten gehen die besseren Arbeitsmarktergebnisse der älteren Arbeitskräfte nicht zu Lasten der jüngeren. Die Versuche vieler Regierungen, in früheren Zeiten mittels forcierter Frühpensionierungen Arbeitsplätze «frei zu machen» haben sich in der Regel als kostspielige politische Fehler erwiesen. Aus diesen Fehlern wurde gelernt. Bisher haben Regierungen der Verführung widerstanden, vor dem Hintergrund hoher Jugendarbeitslosenquoten wiederum Vorruhestandsregelungen einzuführen, und auf wachstumsfördernde Strukturreformen gesetzt.

30.10.2013 | Autor Jörg Naumann

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